Vollwange auswuchten mit 40 er Kolben

Ob Standart oder BB, Hauptsache Zylinder

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Vollwange auswuchten mit 40 er Kolben

Beitragvon WBM » 05.04.2007, 22:20

Tach

Das Objekt der Begierde :) unten die Vollwange, Oben die Standartwelle. Schaut eigentlich recht vielversprechend aus die kleine Vollwange. Ob eine Vollwange Sinnvoll ist oder nicht steht auf einem anderen Blatt (anderer Beitrag) Hier möchte ich mal sehen wie es mit der Auswuchtung der Welle ausschaut. Beim Wuchten gehts darum dem rotierenden Teil des Kurbeltriebs Gewicht zu entnehmen oder zu ergänzen damit das gewünschte Verhältnis mit den translatorischen Maßen zustandekommt.
Als Bezug nehme ich mal das Wuchtverhältnis der Drittelwelle des ori. LK China Bikes von fast 42%.

Rotierende Maße: Kurbelwange, Hubzapfen, Pleuelfuß sammt Lager
Translatorische Maße: Kolben komplett und oberes Pleuelauge.

Kolben in Stellung im OT. Dieser Bereich zwischen Kolben und Welle wird wohl zum KG Volumen addiert.

Bild

Kolben in Stellung im UT. Der Kolben kommt den Hubwangen schon recht nahe. Die beiden Bilder dienen zum Verdeutlichen der räumlichen Verhältnisse des Kurbelwellengehäusevolumens (siehe anderer Beitrag). Der Bereich unterhalb des Kolbens gehört zweifelslos irgendwo hin....

Bild

Translatorische Maßen als da wären Kolben, Ringe, Bolzen, Nadellager und Kolbenclips. Ergebnis 65 Gramm. Zu diesen Maßen gehört auch das obere Pleuelauge, nicht das gesammte Gewicht des Pleuels.

Bild

Das obere Pleuelauge. Die Welle muß sich dabei in der waagrechten befinden. Das Pleuel habe ich in verschiedenen Stellungen gewogen...so gut es ging in der waagrechten...Ergebnis sollte stimmen. 21 Gramm. Die ori. u. die Vollwange haben das gleiche obere Pleuelaugengewicht.
Zusammen ergeben der Kolben und das obere Pleuelauge 86 Gramm u. damit die translatorische Maße. Das Pleuel nimmt eine Sonderstellung im Kurbeltrieb ein da es sich im "Kreise" dreht (rotierende Maße) aber auch hoch u. runter bewegt (translatorische Maße). Der translatorische Pleuelanteil ist nun mal das Gewicht des oberen Pleuelauges u. nicht das Gewicht des kompletten Pleuels.

Bild

Die ori. Welle dreht sich immer in die gleiche Stellung, egal wie man sie ausrichtet. Der Hubzapfen steht immer an der höchsten Stelle.

Bild

Damit die ori. Welle in jeder Stellung verbleibt müßen 15 Gramm angehängt werden. . Die zusätzlichen 15 Gramm zum Oberen Pleuelauge addiert ergeben 36 Gramm. Nun stehen 36 Gramm den 86 Gramm des Kolbens gegenüber was einer Auswuchtung von 41.9 % gleichkommt, meine Ziehlsetzung auch für die Vollwange.

Bild

Besagte 15 Gramm auf der Waage

Bild

Hier nun die Vollwange. Es geht darum, mit primitivsten Mitteln wie es sich gehört, herauszufinden wieviel an Gewicht man an das Pleuel hängen muß damit die Welle in jeder erdenklichen Stellung verbleibt ohne sich zu drehen, gleiches Spiel wie bei der ori. Welle.

In dieser Stellung drehte sich die Welle nicht

Bild

In dieser Stellung auch nicht...:)

Bild

Auch hier blieb sie stehen ohne wegzurollen....Zusatzgewichte waren nicht nötig bei der Vollwange. 21 Gramm stehen nun 86 Gramm gegenüber, was einer Auswuchtung von nur 24.4% bedeutet.

Bild

Gewichte gegenüber des Hubzapfens anzubringen ist für mich nicht möglich...also wird Gewicht in der Nähe des Hubzapfens entfernt. Die Wangen werden zwecks Gewichsterleichterung an/durch gebohrt.

Bild

Diese Bohrungen, Teils durch u. Teils nicht durch, erleichtern die Vollwange um den Bereich des Hubzapfens. Auf diesem Bild wurde die Vollwange dermaßen erleichtert das ich ca 8 Gramm an Zusatzgewicht anhängen mußte u. damit ein Wuchtverhältnis von ca. 33% ereicht hätte.

Bild

Ich habe Stück für Stück die äußeren Bohrungen soweit an/durchgebohrt um damit 13 Gramm herausholen...mehr war mir nicht möglich. Weder wollte ich die Hubscheiben bis zum Rand aufbohren, noch war es mir mit meinen primitiven Mitteln möglich.
Mit der gebohrten Vollwange habe ich nun eine Auswuchtung von 39.5%....allemal besser wie die Anfänglichen 24% 8)

Gruß Thomas
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Beitragvon mr.big.pig » 06.04.2007, 00:39

Ich habe mir auch schon Gedanken drüber gemacht das mit meinem Wellen zu machen, allerdings stecke ich bei der Überlegung fest wie den das Wuchtverhältnis mit dem angestrebten Drehzalhlbereich zu vereinbaren ist.

Warte auf das Update ;)
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Beitragvon Reaper » 06.04.2007, 14:20

Warum 21 gramm??

Wie man bei der Waage ablesen kann sind es doch 20 gramm.
Bild
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Beitragvon WBM » 07.04.2007, 21:43

Tach
Wie gesagt...mehrmals nachgewogen. 21 Gramm stimmen schon.
Beitrag ist Ferdisch...war die Sache wert

Gruß Thomas
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Beitragvon mr.big.pig » 07.04.2007, 21:46

Jup ...sehr schön :)

Der "Popotest" muss noch kommen ;)
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Beitragvon WBM » 07.04.2007, 22:27

Tach...wer braucht schon Popotest...alles fürn Arsch

Und was kommt bei solchen Aktionen raus....Klar..der Flaschbiertest. 12 Zylinder werden mit einem 5 Mark Stück getestet...40 ccm Einzylinder mit einer Flasche Bier auf dem Tank, ich hätte ihn zumindest mit Klebeband befestigen sollen :) Bei einem älteren "Sound u. Krach" Video ist mir das Moped vom Ständer gesprungen...warum wohl?, die Welle war nicht ausgewuchtet :)

Flaschbiertest nach Wuchten

Gruß Thomas
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Beitragvon mr.big.pig » 07.04.2007, 22:47

Na die Flasche wollte wohl nicht so recht :)

Primitive Mittel, sagst Du zu einer grossen Standbohrmaschine? Ob man das mit einer normalen überhaupt gebohrt bekommt ... :shock:

Werde mal demnächst auch meine KW wuchten, Thomas macht's vor, wie immer.
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Beitragvon WBM » 07.04.2007, 23:38

mr.big.pig hat geschrieben:Na die Flasche wollte wohl nicht so recht :)
Primitive Mittel, sagst Du zu einer grossen Standbohrmaschine? Ob man das mit einer normalen überhaupt gebohrt bekommt ... :shock:
Werde mal demnächst auch meine KW wuchten, Thomas macht's vor, wie immer.


Tach Big

Ich hätte die Flasche wohl eher trinken sollen..8)
Die "große Standbohrmaschiene" besteht aus einer Handbohrmaschiene im Bohrständer eingespannt...nicht wirklich Groß. Ob man wuchten sollte bei einer WK..keine Ahnung...aber mal nachwiegen schadet nicht :)
Was meinst wohl wie das Wuchtverhältnis beim BB Kolben ausschaut...unter aller Sau. Der Kolben ist um einiges schwerer als der 40 mm Kolben aber die gleiche Welle meist verbaut.

Schau dir mal diese Wuchtbohrungen beim 44 er Kolben an...nicht von schlechten Eltern

Bild

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Beitragvon mr.big.pig » 08.04.2007, 12:29

"Ob man wuchten sollte bei einer WK..keine Ahnung... "


Das ist die grosse Preisfrage :? Nachwiegen werde ich aber.

Ich habe eine Halbwange mit dem 44er verbaut, ich wette das Wuchtverhältnis is noch besser ;)

Gruss
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Beitragvon WBM » 08.04.2007, 20:12

Tach

Was meinst wohl wie das Wuchtverhältnis beim BB Kolben ausschaut...unter aller Sau. Der Kolben ist um einiges schwerer als der 40 mm Kolben aber die gleiche Welle meist verbaut.


Top die Wette gilt

Gruß Thomas
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Beitragvon mr.big.pig » 09.04.2007, 00:18

WBM hat geschrieben:Tach

Was meinst wohl wie das Wuchtverhältnis beim BB Kolben ausschaut...unter aller Sau. Der Kolben ist um einiges schwerer als der 40 mm Kolben aber die gleiche Welle meist verbaut.


Top die Wette gilt

Gruß Thomas Gottschalk? :D


Da müsste ich den Motor zerlegen ... hmmm nicht unbedingt das worauf ich sonderlich Lust habe, zumal ich keine Dichtungen mehr und das Ding zum Verkauf stehen habe.

Gruss
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Beitragvon Schraubär » 09.04.2007, 11:43

hallo wbm
klasse Beitrag! Ich glaube jetzt schon, ich muss mein Moped nochmals zerlegen.. die Vibrationen sind nämlich auch bei meinem Bike echt heftig!
jetzt meine Frage zur technischen durchführung dieser Aktion: wie hast du das gemacht, dass du an der kompletten Welle rumbohrst, ohne dass du Späne ins untere Pleuellager bekommen hast?
Und noch eine Frage hab ich: macht es einen Unterschied, wenn man die Löcher an einer anderen Stelle, also zum Beispiel näher an der Mitte setzt? müsste sich ja normal anders auswirken oder?

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Beitragvon WBM » 09.04.2007, 12:20

Tach

Schau dir mal da untere Pleuellager genau an. Mit Isolierband, mehere Lagen und mehrfach gekreuzt, umwickelt. Mit Pinsel und Druckluft wurden die Spähne entfernt.

Bild

Zum Bohren steht auch nur die umlaufende Erhöhung der Wange zur verfügung. Mehr als 8 mm sind mir nicht möglich gewesen. Mit einem größerem Bohrer hätte ich direkt im Absatz beginnen müßen u. da wäre mir der Bohrer mit Sicherheit weggerutscht u. die Bohrung verlaufen.
Je näher die Bohrungen an der "Mitte" desto größer müßen sie sein...weiter entfernt von der Mitte dürfen sie kleiner ausfallen

Bild

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Beitragvon trakyali--39 » 10.04.2007, 19:02

Servus leute,

hab mal heute zum vergleich mal meine Vollwange mit 44 Kolben gewogen.

Hier das Ergebniss:

Kolben (mit ringen, usw.. komplett halt) = 81,9g

Bild

Obere Pleulauge = 18,2g

Bild

Zusammen ergibt das 100,1g.

Damit die Kurbelwelle in jeder stellung stehen bleibt musste ich ca. 2,3g anhängen.

BildBildBildBild

Nun stehen 20,5 Gramm den 100,1 Gramm des Kolbens gegenüber was einer Auswuchtung von 20,5% gleichkommt. Wie der WBM schon gesagt hat unter aller sau.

Meine Idee ist jetzt auf der gegenseite Bohrungen reinzuerodieren und dann mit VHM (Vollhartmetall) aufzufüllen. Wer schon mal Hartmetall in der Hand hatte, weis das es viel schwärer als stahl ist. Hier mal ein Bild wie ich es machen will (die Roten punkte sind die Hartmetall stücke):

Bild

Damit die Hartmetall einsätze auch nicht rausfallen, müsste ich die Bohrungen kleiner machen und dann die Hartmetall stücke reinpressen.

Wenn ich dann pro Bohrung 5 Gramm mehr gewicht bekomme sind es bei 6 Bohrungen = 30 Gramm. Danach noch 2 große Bohrungen auf der anderen seite Bohren und ca. 15 Gramm dort sparen. Durch die Maßnachme könnte man ca. 60% auswuchtung ereichen.

@WBM was meinst du würde das funktionieren? Ich muss noch herausfinden wie die dichte von Hartmetall ist. Dann kann ich es auch ausrechnen.

Gruß Ergin

EDIT:

Ich habe die dichte rausgefunden

Hartmetall = 14,8kg/dm³

Stahl legiert = 7,9kg/dm³

Die Kurbelwellen sind glaub ich aus Baustahl. WBM waren die leicht zubohren oder ging das etwas schwieriger. Ich habe mal mit den Werten gerechnet.

Hier die Formel kennt bestimmt jeder:

3,14 * d²
----------- * h
4

Maße 8mm*12mm durchmesser

13,38 Gramm aus Hartmetal
- 7,14 Gramm aus Stahl Legiert
-----------
6,24 Gramm unterschied

Da ich ja 6 stück aus hartmetall einsätzen werde ergibt das 37,44 Gramm. So werde ich bestimmt eine Sehr gute Auswuchtung ereichen. Bei einem 40 er Kolben könnte man noch bessere ergebnisse erzielen.

Das war es erstmal. Hoffe das es dir nichts ausmacht wenn ich es hier reinschreibe.
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Beitragvon WBM » 10.04.2007, 22:46

Tach
Sehr guter Beitrag...weiter so. Deine Möglichkeiten und Mittel stehen mir leider nicht zur Verfügung. Ich habe mal etwas nachgehakt....Schwerstmetallstopfen mit spezifischem Gewicht um die 15.
Übereinstimmung mit deinem Gewicht. Erwähnt wir auch eine hoher Wolframanteil...
Das Thema Wuchtverhältnis ist so eine Sache. Keiner legt sich auf "das Wuchtverhältnis" schlechthin fest. Es wird unterschieden zwischen stehenden u. liegenden Zylindern. Starr oder Gummi gelagerte Motoren...bei ersterem größer als 60%...bei zweitem kleiner 60% Wuchtverhältnis. Im allgemeinem wird gesagt es solle zwischen 50 - 75% liegen. So nebenbei...unterschätze nicht die Hebelwirkung wenn du die Bohrungen/Gewichte einbringst.
Das bohren war kein großes Problem....keine Schwierigkeiten mit meiner Bohrmaschien im Bohrständer. Die äußeren Bohrungen wurden auf eine gestandenen Ständerbohrmaschiene hergestellt...was die Sache doch vereinfachte

Gruß Thomas
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