Einfahren...

So eine Art Out of Topic

Moderator: Moderatoren

Einfahren...

Beitragvon mr.big.pig » 10.07.2010, 19:49

.. ist das Thema, dass mich im Moment keine Ruhe lässt. Zu viele Mythen und gefährlichen Halbwissens findet man, wenn man sich versucht darüber zu erkundigen.
Ich spiele mit dem Gedanken mir eine kleine Strassenrakete zu zulegen. Einen Falschtakter, eine 600er Drehorgel um genau zu sein. Diese wollte ich werksneu holen ... da möchte man natürlich nichts falsch und noch besser alles richtig machen, denn so ein Spielzeug ist nicht gerade billig. Die Anschaffung steht zwar nicht unmittelbar bevor, aber die Frage nagt einfach an mir und muss endlich weg vom Tisch :) Vllt beschäftigt es ja den einen oder den anderen auch.

Die Handbuchanweisungen lauten: "bis 800km unter 4000 und dann bis 1600 unter 6000 touren bleiben." Die Nenndrehzahl liegt bei 14000 :idea: Da wir man ja bekloppt :shock: Denke auch, dass diese Anleitung eher ökonomischen Hintergedanken entspringt; so ist eben unmöglich einen Motorschaden während der Grantiedauer zu verursachen (oder fast).

Dann gibt es noch Spezis die was über Lastwechselverfahren erzählen. z.B
http://lars-server.de/motor_einfahren.php. Sehr methodisch und plausibel. Keine absoluten Werte in der Anleitung, klingt sehr universell. Was ist davon zu halten?
Ein anderes Beispiel aus der Praxis: Die neue Wunderwaffe von BMW, die S1000RR ist z.B bis zur 1000er Inspektion elektronisch auf 9000 Touren begrenzt. Damit bleiben etwas 75% der Leistung für die Einfahrphase. Sonst gibt es keine Einschränkungen, wie man diese nutzen sollte.

Na dann haut mal in die Tasten. Lehrreiche Literaturquellen und Fachwissen sehr erwünscht. Ohne es zu verschweigen, würde mich auch besoders über die Meinung unseres Motorbauexperten, Hernn rasputin, freuen, falls Dieser noch bei uns ist.

Gruß
Der "Monster"fahrer :)


Selfmade Tuning kostet fast Nix ... ausser Nerven!!! :)
Benutzeravatar
mr.big.pig
Stammposter
Stammposter
 
Beiträge: 373
Registriert: 25.10.2006, 21:45

Beitragvon Grobschmied » 11.07.2010, 22:40

Moin

Habe mir ein neunen Falschtakter zum Crossen geleistet.
Es ist eine Honda CRF 450 R6.
Im Handbuch steht folgendes zum Einfahren:
"Damit Ihre Honda zuverlässig funktioniert und eine lange Lebensdauer hat, empfehlem wir in den ertsen 25km (oder während des ersten Renneinsatzes) vollgasstarts und extreme Drehzahlen zu vermeiden."

Geil oder?

Also von der mehrzahl der Schrauberjungs hört man Vorsichtig und untertourig einfahren. Das heißt die ersten 10 Betriebsstunden. Getriebe und Motoröl nach 2h wechseln. Das Gabelöl aber frühstens nach 5 besser bei 10h.

Gruß Flo
Bild
Benutzeravatar
Grobschmied
MODERATOR
MODERATOR
 
Beiträge: 557
Registriert: 30.09.2006, 13:15
Wohnort: Hunteburg

Beitragvon mr.big.pig » 12.07.2010, 00:42

Jo schon witzig :D


Also von der mehrzahl der Schrauberjungs hört man Vorsichtig und untertourig einfahren.


Und schon scheiden sich die Geister, denn die andere Hälfte sagt gerade das untertourige (Ein)Fahren zu vermeiden, weil ein Motor eben unter Last einzufahren sei.

Das Öl soll man samt Filter nach 70-100km wechseln. Es geht um den Urschmutz, also allerlei Zeug was bei der Fertigung im Motor bleibt. Das soll mehr sein als in einem Motor sonst entstehen kann und soll raus nachdem es ordentlich ausgespült wurde.
Der "Monster"fahrer :)


Selfmade Tuning kostet fast Nix ... ausser Nerven!!! :)
Benutzeravatar
mr.big.pig
Stammposter
Stammposter
 
Beiträge: 373
Registriert: 25.10.2006, 21:45

Beitragvon Megaracer » 13.07.2010, 20:09

Heutige moderne hochwertige Motoren brauchen eigentlich kaum noch einen Einfahrzeit/Strecke. Die Einfahzeit wurde massiv vermindert.

Dies liegt daran dass:
_Die bearbeiten Oberflächenqualitäten besser erfüllt werden können
_Die Lage-und Formtoleranzen besser sind
_Beschichtungen mit Einlauf-und Notlaufeigenschaften für Kolben/Ring und Zylinder verwendet werden.
_Modernere Werkstoffe

Dies gilt aber nur für moderne hochwertige Motoren und nicht für 0815 China Industriemotoren.

Im Fernsehen wurde mal gezeigt, dass man einen heutigen modernen Automotor eigentlich vom Anfang an von belasten kann, ohne dass er Schaden nimmt oder sonst einen deutlich erhöhten Verschleiss hat. Empfehlenswert ist es denoch nicht den Motor von Anfang an voll zu fordern.

Die alten Mythen sind aus alter Zeit (eigentlich gar noch nicht so lange her)

Ich empfehle denoch den Motor am Anfang zu schonen. So erspart man sich eventuell Garantieärger. Am besten ist es immer noch sich an die Betriebanleitung halten, so hat man am wenigsten Ärger mit dem Hersteller, denn der Hersteller hat seine Gründe für seine Empfehlungen. Ich sehe auch keinen wirlich guten Grund eine andere Einfahrmethode zu wählen, als der Hersteller vorschreibt.


Als das neue Auto meiner Mutter nach den ersten 10'000km den ersten Serice machen musste, habe ich gesehen wie das Öl rausgelassen wurde. Das Öl war optisch so sauber als wäre es gerade neu eingefüllt worden. Keinen sichtbaren Abrieb. Ich konnte es selber kaum glauben und dachte ich sehe nicht richtig.
Gruss

Megaracer
Megaracer
Stammposter
Stammposter
 
Beiträge: 223
Registriert: 06.10.2006, 11:20

Beitragvon mr.big.pig » 13.07.2010, 21:38

Mir ist schon klar, dass die Fertigung heutzutage anders ist und die Materialien besser sind. Wie gesagt mein Gedanke ist, dass die Herstellerangaben eben mit der Garantie zusammenhängen (und daher deutlich übertrieben sind). So eine Motor fährt erst ab 6000 los und da soll man 800km mit unter 4000 gurken :roll: Klar ist das sicherer, aber so übertreiben braucht man nicht. Daher ja die Frage, wie weit man es treiben kann, um noch auf der sicheren Seite zu sein.
Der "Monster"fahrer :)


Selfmade Tuning kostet fast Nix ... ausser Nerven!!! :)
Benutzeravatar
mr.big.pig
Stammposter
Stammposter
 
Beiträge: 373
Registriert: 25.10.2006, 21:45

Beitragvon WBM » 13.07.2010, 22:08

Tach

Das leidige Thema "Einfahren".....fasse mich mal kurz.

Meine Motorräder habe ich nach dem Schleifen/Hohnen immer mit ca. 10 Betriebsstunden bis 2/3 Nenndrehzahl belastet.
Beim Büffel bis etwa 4500, bei der RD bis ca. 7000 1/min...viel schalten bei gelegentlichem aufziehen über die 2/3 Marke.

Danach gnadenlos voll Pulle...Probleme gab es nie

Viertakter als Zweirad fahre ich keine, werde ich auch nie u. neues Auto kann ich mir nicht leisten 8)

Gruß Thomas
http://www.wbm-zweitakter.de
***Feilst du schon oder kaufst du noch***
Benutzeravatar
WBM
ADMINISTRATOR
ADMINISTRATOR
 
Beiträge: 2086
Registriert: 29.09.2006, 23:33
Wohnort: Rheinhessen

Beitragvon mr.big.pig » 16.07.2010, 00:24

Also lockere Landstrassentour .. hmm okey.
Der "Monster"fahrer :)


Selfmade Tuning kostet fast Nix ... ausser Nerven!!! :)
Benutzeravatar
mr.big.pig
Stammposter
Stammposter
 
Beiträge: 373
Registriert: 25.10.2006, 21:45

Beitragvon WBM » 16.07.2010, 22:07

Tach

Die Handbuchanweisungen lauten: "bis 800km unter 4000 und dann bis 1600 unter 6000 touren bleiben." Die Nenndrehzahl liegt bei 14000


Interessant......da pennst aber ein.
Den Motor würde ich persönlich ca. 10 Betriebsstunden an die 10000 1/min drehen, wie bereits beschrieben viele Lastwechsel, viel schalten (das Getriebe sollte sich ja auch einlaufen unter verschiedenen Lastzuständen) u. gelegentlich mal aufziehen.

Filter u. Ölwechsel und dann lächeln im Gesicht

Gruß Thomas
http://www.wbm-zweitakter.de
***Feilst du schon oder kaufst du noch***
Benutzeravatar
WBM
ADMINISTRATOR
ADMINISTRATOR
 
Beiträge: 2086
Registriert: 29.09.2006, 23:33
Wohnort: Rheinhessen

Beitragvon mr.big.pig » 17.07.2010, 15:25

Alles klar :) Ab jetzt wird gespart 8)
Der "Monster"fahrer :)


Selfmade Tuning kostet fast Nix ... ausser Nerven!!! :)
Benutzeravatar
mr.big.pig
Stammposter
Stammposter
 
Beiträge: 373
Registriert: 25.10.2006, 21:45


Zurück zu Alles Mögliche

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 1 Gast

cron